Feierstimmung in Berlin: Zum zwanzigsten Mal trafen sich Entscheider aus Gesundheitspolitik und-wirtschaft, um beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit drei Tage lang über Themen zu diskutieren, die die Branche bewegen. Die Eröffnungsveranstaltung am 20. Juni stand natürlich ganz im Zeichen des stolzen Jubiläums. Der Arzt, Kabarettist und Autor Dr. Eckart von Hirschhausen moderierte ein Gespräch mit den wissenschaftlichen Leitern der drei unter dem Dach des Hauptstadtforums Gesundheitspolitik stattfindenden Fachkongresse. Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Hedwig François-Kettner und Prof. Heinz Lohmann ließen die Zeit seit 1997 Revue passieren und riefen im Sinne einer sektorenübergreifenden Versorgung zur einer Abkehr von der traditionellen „Versäulung des Gesundheitswesens“ auf.
Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe richtete in seinem anschließenden Vortrag einen Appell an die Zuhörer. Es brauche mehr Zusammenarbeit und Vernetzung. Die Antwort auf die Herausforderungen des Gesundheitswesens heiße „corporative care“, sprich aus den vielen guten individuellen Leistungen müsse die bestmögliche Mannschaftleistung werden. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels laute dabei eine der zentralen Fragen „Wie bringen wir Spitzenmedizin aus der Maximalversorgung (…) in die ortsnahe Grund- und Regelversorgung?“ Gröhe betonte, dass alle in dieser Legislaturperiode gemachten Gesetze im Kern Vernetzungsgesetze seien. So ziele auch der mit dem Versorgungsstärkungsgesetz eingerichtete Innovationsfonds darauf ab „Brücken zwischen den Sektoren“ zu bauen.
„Qualität und nachhaltige Finanzierung“ war das Motto des diesjährigen Hauptstadtkongresses. Es reflektiert den Paradigmenwechsel von einer Kostendämpfungspolitik hin zu einer gezielten Stärkung der Qualität, von der vor allem die Patienten profitieren. Was wäre, wenn wir diesen Weg noch einen Schritt weitergehen?
Als Gesundheitsunternehmen mit ganzheitlicher Strategie verfügt Philips
über ein tiefgreifendes Verständnis von Bedarfen, Strukturen und
Prozessen im Gesundheitswesen.
Das Konzept von Value Based Healthcare sieht den Schlüssel für eine zukunftssichere, hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung in einer konsequenten Werteorientierung. Der Wert einer Behandlung ergibt sich aus dem patientenrelevanten Outcome in Relation zu den aufgewendeten Kosten. Voraussetzung für Value Based Healthcare ist die Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten. „Als Gesundheitsunternehmen mit ganzheitlicher Strategie verfügt Philips über ein tiefgreifendes Verständnis von Bedarfen, Strukturen und Prozessen im Gesundheitswesen. Mit dieser Expertise können wir im Dialog mit Leistungserbringern, Kostenträgern und Patienten einen echten Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Versorgung leisten“, so Peter Vullinghs, CEO Philips DACH und Market Leader Health Systems.
Entsprechend lag der Fokus am Philips Stand auf Lösungen, die eine stärkere Qualitäts- und Werteorientierung ermöglichen. Neben Konzepten für die vernetzte Versorgung haben wir Innovationen für die datenbasierte Leistungssteuerung und die Risikoprävention in der ambulanten Pflege präsentiert. Außerdem hat unser Healthcare Transformation Services-Team vielen interessierten Besuchern erläutert, wie es Krankenhäusern dabei helfen kann, sich in dieser Zeit des Wandels neu aufzustellen. Und nicht zu vergessen unsere HealthSuite Labs, in denen potentielle Partner gemeinsam und mit Unterstützung von Experten an der Entwicklung neuer Versorgungsmodelle arbeiten können. Genaueres erfahren Sie hier.
Am Abend des ersten Kongresstages ging es dann vom CityCube ostwärts ins denkmalgeschützte Berliner Funkhaus zum Philips Innovations-Forum. Führt die Belohnung guter Qualität automatisch auch zu geringeren Kosten? Wie lässt sich Qualität sektorenübergreifend transparent nachvollziehen und messen? Ist das Konzept von Value Based Healthcare überhaupt in Deutschland realisierbar? Um diese und andere Fragen drehte sich die angeregte Diskussion unter der Leitung von Dr. Susanne Holst. Obwohl die Panelgäste mit Value Based Healthcare durchaus ein heißes Eisen anpackten – Dr. med. Günther Jonitz verglich die revolutionäre Sprengkraft des Konzepts mit der durch Martin Luther ins Rollen gebrachten Reformation! – kamen sie zu einem einhelligen Ergebnis: Der Nutzen für den individuellen Patienten muss zum wesentlichen Maßstab einer medizinischen Behandlung werden.
Noch einmal zurück zum Innovationsfonds, genauer zu den ersten Früchten, die er trägt. Knapp 14 Millionen Euro aus dem Fonds zur Förderung neuer Versorgungsformen fließen in das Kooperationsprojekt HerzEffekt MV, das die Universitätsmedizin Rostock gemeinsam mit Philips, der AOK Nordost und der TK umsetzt. In mehreren Veranstaltungen des Hauptstadtkongresses stand HerzEffekt MV im Fokus, zum Beispiel in den Sessions „Science Fiction in der Medizin: Ärzte- oder patientenloses Krankenhaus?“ und „Bedingungen für innovative Versorgungsformen und -wege“ am ersten Kongresstag.
Damit unternimmt die Unimedizin Rostock einen großen Schritt in Richtung digitale Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern
Derzeit werden rund 1.500 chronisch herzkranke Patienten (Indikationen Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern und Hypertonie) rekrutiert, die in den nächsten drei Jahren rund um die Uhr telemedizinisch überwacht werden sollen. Bei Auffälligkeiten wird ein Kardiologe Kontakt mit den Patienten aufnehmen, die Medikation verändern oder Verhaltensempfehlungen aussprechen. Der Vergleich mit einer gleich großen, traditionell versorgten Kontrollgruppe soll belegen, ob die vernetzte Versorgung hält, was man sich von ihr verspricht. „Damit unternimmt die Unimedizin Rostock einen großen Schritt in Richtung digitale Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Prof. Dr. Christian Schmidt, ärztlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Rostock. Das Projekt könne die Blaupause für die Top-Versorgung auch in anderen ländlichen Regionen Deutschlands bilden..
Beim Empfang des Spitzenverbandes Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) am Stand von Philips betonte Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender des SpiFa-Vorstandes, wie wichtig es ist, dass Projekte aus dem Innovationsfonds nach der Förderung den Weg in die Regelversorgung finden. Aus Sicht der Fachärzte müssen außerdem für die Nutzung von Innovationen im niedergelassenen und im stationären Bereich die gleichen Voraussetzungen gelten. Als modernes Gesundheitsunternehmen strebt Philips eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Fachärzteschaft, den anderen Leistungserbringer und Kostenträgern an, um neue Versorgungskonzepte zu entwickeln und in die Versorgung einzubringen. Ein gemeinsamer Co-Creation-Workshop wurde noch bei dem Termin ins Auge gefasst. Der Hauptstadtkongress 2017 – das waren drei intensive Tage mit vielen tollen Begegnungen und Gesprächen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!
PR Manager Health Systems