Bildgeführte minimalinvasive Eingriffe unterliegen einer komplexen Planung und sind durch eine Vielzahl von Arbeitsschritten charakterisiert. Mit der Azurion Angiographie-Plattform entwickelte Philips eine Lösung, die die Effizienz der Prozedur steigert und zu einer besseren Systemauslastung führt. Bei der Entwicklung der bildgeführten Angiographie-Plattform Azurion von Philips stand der medizinische Ablauf im Vordergrund. Der gesamte Workflow interventioneller Eingriffe wurde optimiert. Denn der Kostendruck im Gesundheitswesen erfordert effizientere Verfahren und der demographische Wandel führt zu einer steigenden Anzahl von Eingriffen.
Das neuartige Bedienkonzept der Azurion Plattform kombiniert klinische Performance und workflowfokussierte Innovationen. Mithilfe des tabletähnlichen Touchscreen-Moduls kann der Anwender sich auf die Intervention konzentrieren, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welchen Knopf er als nächsten drücken muss. Das erspart Wege in den Kontrollraum und beschleunigt so den Workflow. Und die Möglichkeit, Ultraschallbilder live auf dem 58 Zoll großen FlexVision Display darzustellen, trägt außerdem zur Verbesserung der Ergonomie bei. ProcedureCards mit einrichtungsspezifischen Dokumenten optimieren und standardisieren den Systembetrieb.
Im Januar 2017 wurde eine komplette Anlage für die interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden in Betrieb genommen. Professor Dr. Ralf-Thorsten Hoffmann, Direktor des dortigen Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, erklärt: „Ein wichtiges Feature des Philips Azurion ist, dass sich die Anlage von außen genauso bedienen lässt wie von innen. Das ist gerade im Ausbildungsbetrieb für den Patientenkomfort sehr günstig, um Assistenten wortlos auf etwas aufmerksam zu machen, ohne den Patienten zu verunsichern. Der Kollege sieht, dass ich plötzlich eingeblendet habe, und kann entsprechend agieren. Auch die Pointer-Funktion ist in der Ausbildung sehr hilfreich und erleichtert außerdem die Kommunikation mit Patienten, die genau wissen wollen, wo wir uns befinden.“ Denn auch die Bedienkonsole im Kontrollraum wurde komplett überarbeitet.
Der sogenannte FlexSpot ist mit zwei Widescreen-Displays ausgestattet. Von hier aus lassen sich ebenfalls alle Azurion Anwendungen steuern und sämtliche untersuchungsrelevanten Informationen sind zu sehen. Beide Monitore werden mit nur einer Maus und Tastatur bedient. Dabei lassen sich der Überwachungsmonitor des Patienten, das EKG, das Untersuchungslivebild und der Planungs-PC flexibel über beide Displays verteilen, sodass relevante Informationen immer im Blickfeld liegen.
Das Instant Parallel Working Feature sorgt zudem dafür, dass parallel zum laufenden Untersuchungsbetrieb bereits die Folgeprozedur geplant oder die Nachverarbeitung einer vorherigen Prozedur durchgeführt werden kann. Die Bildverarbeitung sowie die Leistungs- und Datenerfassung gehen einfacher und deutlich schneller von der Hand.
Das innovative Bedienkonzept und die zuverlässige Funktion stellte das Azurion am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden bereits in den ersten 11 Betriebsmonaten unter Beweis. Im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum konnten mit dem neuen System 200 Patienten mehr behandelt werden. Das entspricht einem Plus von etwa 28 %. „Wir haben keinen Leerlauf mehr zwischen den Prozeduren und können direkt mit einem neuen Patienten beginnen. So sparen wir deutlich Zeit und können bis zu eine Prozedur mehr am Tag durchführen“, so Prof. Hoffmann. Weitere Informationen zu Azurion finden Sie hier.
Das Azurion System ist in zwei Varianten erhältlich: Als Basismodell ist Azurion 3 mit 12- und 15-Zoll-Detektoren vor allem auf klassische interventionell-kardiologische und -radiologische Prozeduren ausgerichtet, während Azurion 7 neben Routineeingriffen das gesamte Behandlungsspektrum bis hin zu hochkomplexen Interventionen im Hybrid-OP abdeckt. Dafür sind die Detektorgrößen 12 und 20 Zoll sowie Biplan-Konfigurationen mit 20/15, 20/12 und 12/12 Zoll verfügbar.
Weitere Informationen zu unseren interventionellen Röntgensystemen finden Sie hier.
Sonja Hesse und Thomas Schmidt