Am: 14.Nov. 2012 15:00 Uhr
Vortrag: Jürgen Heeger
Heinrich Vogeler war ein Maler, Grafiker, Architekt, Designer, Pädagoge und Schriftsteller. Er gehörte zur ersten Generation der Künstlerkolonie Worpswede. Seine grafischen Arbeiten begründeten seinen Ruf als Jugendstilkünstler. Für den Bremer Senat gestaltete er die Güldenkammer im Rathaus und entwarf auch den Bahnhof von Worpswede.
Der Barkenhoff in Worpswede, Wohn- und Atelierhaus des Künstlers Heinrich Vogeler, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der prominenten Punkte auf der kulturellen Landkarte Europas. Hier traf sich eine künstlerische und literarische Avantgarde. Immer wieder wurde der Garten des Künstler-Anwesens in dieser Zeit zum Schauplatz hochkarätiger Theateraufführungen.
Was geschah dann aber, dass sein Name in Kindlers Malerei Lexikon von 1976 nicht einmal erwähnt wurde?
Durch seine 1.Weltkriegserfahrungen als Freiwilliger wurde er zum Pazifisten und später zum Sozialisten. Der Barkenhoff wurde 1919 zur Kommune und Arbeitsschule und danach zum Kinderheim der Roten Hilfe Deutschland.
1923 bereiste Vogeler zum ersten Mal die Sowjetunion und entwickelte dort seinen Stil der „Komplexbilder“. Während seiner letzten Reise dorthin konstituierte sich 1933 die Hitlerregierung in Deutschland, und Vogler wollte nicht mehr in seine Heimat zurück. Seine Bilder und Schriften kamen auf die Schwarze Liste.
Während seiner Zeit in der Sowjetunion änderte Vogeler ein weiteres Mal seinen Malstil. Nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion wurde Vogeler von Moskau nach Kasachstan umgesiedelt und starb dort 1942.
In meinem Vortrag möchte ich das Werk des vielseitig begabten Künstlers Heinrich Vogeler anhand von Bild- und Filmdokumenten vorstellen. Er war zeitlebens auf der Suche nach einem harmonischen Zusammenleben der Menschen und starb unter tragischen Umständen. Im Jahr 2012 wäre Heinrich Vogelers 140.Geburtstag; und in Worpswede wird sein 70.Todestag begangen.