„Wir haben ein sehr breites Lösungs-Portfolio, das digitales Arbeiten über Abteilungs- und Standortgrenzen hinaus ermöglicht und Schnittstellen für die Vernetzung mit Patienten und Leistungserbringern im niedergelassenen Bereich bietet.“
Gerrit Schick
Head of Health Informatics,
Philips GmbH Market DACH
Viele der aktuell in Deutschland verfügbaren Krankenhausinformationssysteme wurden für die Einführung des DRG-Systems entwickelt. Hier standen zunächst die korrekte Codierung und die Abrechnung von Leistungen im Vordergrund. Heute benötigen Krankenhäuser Informationssysteme, die klinische Prozesse abbilden. Deshalb bringt Philips mit Tasy ein Krankenhausinformationssystem nach Deutschland, das konsequent um die elektronische Patientenakte herum entwickelt wurde. Damit stehen klinische und patientenbezogene Informationen im Mittelpunkt und ein durchgängiges digitales Arbeiten wird möglich.
Auf internationaler Ebene haben bereits acht Krankenhäuser, die Tasy verwenden, den EMRAM* Level 6 erreicht. Ein Haus hat kürzlich die Zertifizierung für den Level 7 erfolgreich abgeschlossen. Mit Tasy lässt sich die Digitalisierung der klinischen Prozesse also erfolgreich vorantreiben. Dies beinhaltet zum Beispiel eine vollständige klinische Dokumentation sowie Funktionalitäten zur Stärkung der Patientensicherheit wie etwa die Closed-Loop-Medikation. Über Management-Dashboards wird außerdem eine effizientere wirtschaftliche Steuerung von Krankenhäusern möglich.
Klinische Informationssysteme von Philips sind seit vielen Jahren wichtiger Bestandteil der IT-Infrastruktur von Krankenhäusern. In der Radiologie und Kardiologie sorgen die Systeme IntelliSpace PACS, IntelliSpace Portal und IntelliSpace Cardiovascular für einen reibungslosen Informationsfluss innerhalb von Abteilungen und in der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit. Auf der Intensivstation verwaltet IntelliSpace ICCA die Daten kritisch kranker Patienten. Ein intelligentes, verteiltes Alarm-Management mit CareEvent hilft, die Anzahl der nicht kritischen Alarme zu reduzieren.
In der Onkologie steigt mit dem Verständnis für die Erkrankungen auch die Komplexität der Behandlungsoptionen. Für präzise Therapieentscheidungen und effiziente Verlaufskontrolle ist deshalb die Kombination von Informationen aus unterschiedlichen Quellen unerlässlich. Hier entwickelt Philips mit IntelliSpace Oncology eine Lösung, die Daten aus Radiologie, Pathologie, Genomik und der elektronischen Patientenakte kombiniert und in einer integrierten Darstellung zusammenbringt. Eine neue Anwendung in der Philips Forschung, das interaktive „Similar Patients“-Dashboard, gleicht die Daten eines Patienten mit einer onkologischen Datenbank ab und identifiziert Patientengruppen mit ähnlichen Charakteristika. Die damit visualisierten Ergebnisse können onkologisch tätige Ärzte bei Therapieentscheidung und im Dialog mit ihren Patienten unterstützen.
Gut gemachte Digitalisierung im Krankenhaus ist Anstoß, eingefahrene Prozesse zu überdenken und neu aufzusetzen. In digitalen Workflows stehen alle relevanten Informationen allen Behandlern jederzeit zur Verfügung. Ein intelligentes Datenmanagement steigert nicht nur die Effizienz sondern auch die Qualität. Wenn Kliniken zum Beispiel ein PACS-System in der Radiologie über verschiedene Standorte etablieren und durch eine zentrale Bildnachverarbeitung ergänzen, dann wird ein flexibles, standortübergreifendes Arbeiten möglich. Tele-Intensivmedizin und digitale Pathologie ermöglichen eine effiziente, standortunabhängige Nutzung von Ressourcen und Expertisen.
Aber auch die Interaktion mit Patienten wird immer wichtiger. Denn in Zukunft werden sie eine weitaus aktivere Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen. Dafür sind neue Wege der Kommunikation und Interaktion gefragt. So können Krankenhäuser über das Patientenportal von Philips mit ihren Patienten in direkten Austausch treten und diese aktiv in die Klinikprozesse einbeziehen. Patient Reported Outcome Measurements ermöglichen es zudem, direktes Feedback von Patienten einzuholen und auf dieser Basis die entsprechenden Prozesse und Abläufe kontinuierlich zu verbessern. Krankenhäuser, die hier eine Vorreiterrolle einnehmen, sind für Patienten hochattraktiv und haben einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Kein Krankenhaus arbeitet in einem rein monolithischen IT-Umfeld. Selbst modernste Krankenhausinformationssysteme erfüllen nicht alle Spezialanforderungen. Um einen optimalen Informationsfluss sicherzustellen und Medienbrüche zu vermeiden, bedarf es einer Systemlandschaft, in die Spezialsysteme problemlos einbezogen werden können. Deshalb ist die Interoperabilität ein zentrales Thema bei der Digitalisierung im Krankenhaus. Geschlossene, proprietäre Systeme mit Schnittstellen, die nur schwer oder teuer zu bedienen sind, stehen dem wirtschaftlichen Erfolg von Krankenhäusern im Weg.
Philips arbeitet grundsätzlich mit offenen, auf Standards beruhenden Schnittstellen wie DICOM, IHE oder HL7. Deshalb lassen sich Systeme von Philips einfach in die existierende IT-Infrastruktur eines Krankenhauses einbinden. Für die eigenen Lösungen strebt Philips zudem eine tiefere Integration an. Bei der herstellerunabhängigen Verarbeitung von Daten aus unterschiedlichen Systemen liegt der Fokus auf dem international etablierten IHE-Standard, der zukünftig eine entscheidende Rolle beim Informationsaustausch im Gesundheitswesen spielen wird. Mit der Firma Forcare hat Philips einen der führenden Interoperabilitätsprovider akquiriert und baut seine Kompetenz in diesem Bereich weiter aus. Mit diesen neuen Möglichkeiten und dem breiten IT-Portfolio ist Philips sehr gut aufgestellt, um gemeinsam mit Kunden die Transformation hin zu einer digitalen, patientenzentrierten Versorgung im Krankenhaus voranzutreiben.
* EMRAM = EMR Adaption Model: Das achtstufige Modell der Healthcare Information and Management Systems Society (HIMSS) bewertet, wie umfassend elektronische Patientenakten (EMR) in einem Klinikum implementiert sind.
„Bereits seit mehreren Jahren liegt ein großer Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt von Philips im Bereich Healthcare IT. Hinzu kommen gezielte Akquisitionen.“
Gerrit Schick
Head of Health Informatics,
Philips GmbH Market DACH