Hamburg - Auch mit Pflegebedarf wollen 83 Prozent der Menschen in Deutschland im eigenen Haushalt wohnen1. Ein Sturz kann diese Unabhängigkeit jedoch abrupt beenden oder zumindest stark einschränken. Einer Studie zufolge stürzt fast jeder zehnte Pflegebedürftige innerhalb eines Zeitraums von zwei Wochen. Ab einem Alter von 60 Jahren machen Stürze sogar über die Hälfte der unfallbedingten Verletzungen aus2. Deren Folgen können einschneidend sein: Knochenbrüche oder Kopfverletzungen beispielsweise ziehen nicht selten Aufenthalte in Krankenhäusern oder Rehaeinrichtungen nach sich. Zudem kann „Sturzangst“ die körperliche Aktivität und den Bewegungsradius einschränken. Dann entsteht ein Teufelskreis, denn je weniger die Muskulatur und der Gleichgewichtssinn trainiert sind, desto größer ist das Risiko für einen erneuten Sturz. Hier setzt eine gemeinsame Studie von Techniker Krankenkasse (TK) und Philips an. Teilnehmende TK-Versicherte erhalten ein innovatives Hausnotrufsystem mit einer Basisstation und einem um den Hals zu tragenden Funksender. Mithilfe des „Sicher Zuhause“-Programms sollen Gesundheitsrisiken bei Pflegebedürftigen bereits im Vorfeld erkannt und Krankenhauseinweisungen vermieden werden.
„Pflegebedürftigkeit und ein möglichst selbstständiges Leben dürfen sich nicht ausschließen. Das Projekt ‚Sicher Zuhause‘ zeigt, wie digitale Lösungen und künstliche Intelligenz die Eigenständigkeit im Alter unterstützen können", erklärt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK. Zudem würden Pflegende entlastet und Angehörigen ein Teil ihrer Sorgen genommen, so Ballast weiter.