Muttermilchlipide verbessern die Darmgesundheit

Fütterung für Baby |  2 Minuten Lesezeit

Muttermilchlipide verbessern die Darmgesundheit

Die Fette in der Muttermilch bieten mehr als nur Energie. Studien zeigen, dass sie wichtig sind, um den Darm von Babys vor Entzündungen und Krankheiten zu schützen.

Fette in der menschlichen Muttermilch machen bis zu den ersten 6 Monaten fast 50 % der Kalorien aus, die Neugeborene aufnehmen. Die verschiedenen Arten von Lipiden und Verbindungen tragen dazu bei, das Wachstum des Neugeborenen, die Entwicklung und Funktion des neurokognitiven Systems des Babys sowie die Regulation von Entzündungen und des Infektionsrisikos zu gewährleisten. Diese Effekte erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter und senken das Risiko von Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Eine aktuelle Studie von Ramiro-Cortiijo et al. (2020) der Beth Isreal Deaconess Medical Center, Harvard Medical School, eines der führenden akademischen medizinischen Zentren Amerikas, wirft einen genaueren Blick auf Lipide und Fettsäuren in Muttermilch sowie die Entwicklung und Gesundheit von Säuglingen, vor allem die Darmgesundheit.

Zusammensetzung von menschlicher Muttermilch

Abbildung 1: Zusammensetzung von menschlicher Muttermilch

Energie und Schutz


Muttermilch enthält eine Vielzahl von gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die jeweils in unterschiedlichen Konzentrationen vorliegen. Neben der Versorgung von Säuglingen mit Energie erfüllen sie eine Vielzahl von weiteren Funktionen – von der Beförderung fettlöslicher Vitamine bis hin zur Wirkung als entzündungshemmende, antibakterielle und antivirale Wirkstoffe im Darm, siehe Abbildung1.

In Bezug auf die gesättigten Fettsäuren ändert sich die Konzentration je nach dem Reifegrad der Milch. Im Kolostrum sind es 53,2 %, in der Übergangsmilch 62,1 % und in der reifen Milch dann 58 %. Die Konzentrationen von einfach ungesättigten Fettsäuren hingegen bleibt während der gesamten Milchentwicklung mit etwa 45 bis 50 % eher stabil.

Von den Lipiden in der Muttermilch sind etwa 16 % langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren (LCPUFAs). Vielen Studien zufolge haben diese Fettsäuren entwicklungsfördernde, herzschützende, krebshemmende, entzündungshemmende und antioxidative Funktionen.

Eine Aussetzung gegenüber LCPUFAs hat einen Einfluss auf die Darmentwicklung des Babys. Studien zeigen auch einen möglichen Nutzen bei entzündlichen Darmerkrankungen und der Reduzierung von Darmschäden. Dies kann durch die Wirkung erklärt werden, die sie auf die Funktion der Darmbarriere haben.

Von den einfach ungesättigten Fetten bestehen 36 % aus Ölsäuren, die den Schmelzpunkt von Triglyceriden senken. Dadurch können die Milchfettkügelchen in der Muttermilch gebildet, transportiert und metabolisiert werden.

Menschliche Milchfettkügelchen


Alle diese Lipide werden in den ersten 24 Stunden nach der Geburt als Fettkügelchen, die in der Übergangsmilch und in der reifen Milch an Größe verlieren, von der Brust zum Baby gebracht.

Jedes Kügelchen ist von einer dreischichtigen Membran umgeben, die wichtige Proteine enthält, die für die Gesundheit von Säuglingen von entscheidender Bedeutung sind. Es müssen noch weitere Forschungen durchgeführt werden, um die Rolle der Membran bei der Ernährung von Säuglingen vollständig zu verstehen. Vielversprechende klinische Studien mit täglichen Anreicherungen der Milchfettkügelchenmembran bei 6 bis 12 Monate alten Säuglingen zeigten jedoch eine Reduzierung der Vorkommnisse von blutigem Durchfall um fast 50 %.

Studien mit Rinderfettkügelchenmembranen legen nahe, dass die Membranen für die kognitive und neuronale Entwicklung und zum Schutz vor bakteriellen Infektionen wichtig sind. Andere Untersuchungen an den Membranen deuten darauf hin, dass Fettkügelchen in der Muttermilch in Zukunft auch zur Bereitstellung von Vitaminen und Verdauungsenzymen verwendet werden könnten.

Diese Forschung zeigt die erstaunliche Komplexität von Muttermilch und ihren Lipiden. Je mehr Wissenschaftler entdecken, desto mehr können ihre Erkenntnisse den Weg für die Entwicklung neuer Therapieformen ebnen, die besonders für Frühgeborene oder Babys mit kritischen Erkrankungen hilfreich sein können.

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Literatur

 

1. J. Bruce German; Cora J. Dillard. Saturated Fats: A Perspective from Lactation and Milk Composition, Lipids, 2010; 45(10): 915-923

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