Ein Faktor für eine erfolgreiche NIV sind die verfügbaren Geräte und die verwendete Technologie. NIV-Versagen kann in manchen Fällen auf eine Asynchronität von Beatmungsgerät und Patient zurückzuführen sein und zu Beschwerden für den Patienten führen. Im Allgemeinen ergibt sich aus einer besseren Synchronität ein höherer Patientenkomfort.¹
Die Synchronität von Patient und Beatmungsgerät bezieht sich auf die Fähigkeit eines Beatmungsgerätes Triggersignale des Patienten, trotz möglicher Leckagen, für die Verabreichung einer Beatmung zu erkennen, und die Atmung sowohl inspiratorische als auch expiratorisch mit dem Gerät zu erleichtern. Die Geschwindigkeit, mit der das Gerät auf die erfassten Informationen reagiert, wirkt sich auf die Leistung aus. Die Fähigkeit des Geräts, einen ausreichenden Luftstrom für den Bedarf des Patienten bereitzustellen, ist ein weiterer Faktor für eine gute Synchronität zwischen Patient und Beatmungsgerät. Diese beiden Aspekte der Synchronität sind in Umgebungen in denen Leckagen häufig sind, schwerer zu erreichen. Es gilt zu beachten, dass Leckagen bei NIV unvermeidbar sind. Oftmals wird als Reaktion auf Leckagen die Maske zu eng oder zu fest angelegt, dies kann zu einem zu hohen Anpressdruck und damit zu Druckentzündungen führen. Es wird empfohlen, die für die Aufgabe am besten geeigneten Geräte zu verwenden, das heißt Geräte, die sich schnell und automatisch an wechselnde Undichtigkeiten anpassen. Bedenken Sie, dass sich Leckagen von Atemzug zu Atemzug ändern.
Eine 2012 in Chest veröffentlichte Studie verglich 19 Beatmungsgeräte in einem Labortest, in dem spontane Atmungsanstrengungen simuliert wurden, um die entsprechenden Auswirkungen von inspiratorischen und exspiratorischen Undichtigkeiten bei Aus- und Einschaltfunktonen und Triggerfunktionen zu testen. Zusätzlich untersuchte eine zweite klinische Studie die Inzidenz von Asynchronität zwischen Patient und Beatmungsgerät bei 15 Patienten während drei randomisierten konsekutiven 20-minütigen NIV-Zeiträumen unter Verwendung eines Intensivstationsbeatmungsgeräts mit und ohne aktiviertem NIV-Algorithmus sowie eines speziellen NIV-Beatmungsgeräts. Das Ergebnis war, dass spezielle NIV-Beatmungsgeräte beim Vorliegen von Undichtigkeiten eine bessere Synchronität von Patient und Beatmungsgerät ermöglichen als Intensivstations- und Transportbeatmungsgeräte. Dies ist selbst dann der Fall, wenn der NIV-Algorithmus aktiviert ist – vor allem beim Auto-Triggering.²
Hier erfahren Sie mehr über spezielle NIV-Beatmungsgeräte.
In Ihrem Artikel aus dem Jahr 2008 stellen Ambrosino and Vagheggini fest, dass von der Verwendung von „herkömmlichen, für die invasive Beatmung entwickelten Beatmungsgeräten dringend abgeraten werden sollte, da die Fehlerraten inakzeptabel hoch sind. [...] es sind Beatmungsgeräte mit verfügbaren Überwachungsfunktionen wie Atemwegsdruck, Atemzugvolumen und Luftstrom zu bevorzugen.“³