NIV kann nach der invasiven mechanischen Beatmung während des Zeitraums nach der Extubation eine Rolle spielen. Die Hauptgründe für den Einsatz von NIV nach der Extubation sind die Verringerung der Dauer der invasiven Beatmung und die Verhinderung von Extubationsversagen. NIV kann jedoch auch in bestätigten Fällen von Extubationsversagen angewendet werden. Zahlreiche Autoren fordern in dieser Hinsicht jedoch zu Vorsicht auf. Da Morbidität und die Mortalität mit der Dauer der invasiven Beatmung zunehmen, sind sich die meisten Fachleute einig, dass die invasive Beatmung nach Möglichkeit verkürzt werden sollte. NIV kann bei einigen Patienten zur Verkürzung der Dauer der invasiven Beatmung beitragen und die Entwöhnung von der Beatmung unterstützen. In dem Artikel „The role of Noninvasive ventilation in the Ventilation Discontinuance process“ gibt Hess an, dass Patienten, die während einer Exazerbation ihrer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung intubiert werden müssen und den Test für Spontanatmung nicht bestanden haben, Kandidaten für eine NIV-Behandlung nach der Extubation sind. Selbiges gilt für Patienten, die unter einer neuromuskulären Erkrankung leiden.¹ Dies wurde von Nava et al. in einer Studie belegt, in der intubierte Patienten mit akuter hypoxämischer respiratorischer Insuffizienz nach einer erfolglosen klinischen Studie mit T-Stück-Versuch randomisiert zwei Therapiegruppen zugeordnet wurden. Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, die randomisiert einer Entwöhnung mithilfe von NIV als Alternative zur herkömmlichen Entwöhnung mit invasiver Druckunterstützung zugewiesen wurden, wiesen weniger Beatmungstage und eine kürzere Verweildauer auf der Intensivstation auf. In dieser Studie verstarben von den mit NIV entwöhnten Patienten weniger und weniger entwickelten eine ventilator-assoziierte Pneumonie, während in der invasiv entwöhnten Gruppe 7 von 25 Patienten diese schwere Komplikation entwickelten.² NIV kann als Maßnahme zur Verhinderung einer erneuten Intubation bei von einer invasiven mechanischen Beatmung entwöhnten Patienten eingesetzt werden. Die Patientengruppe mit den besten Ergebnissen war die, bei der trotz der erfolgreichen Absolvierung des Spontanatmungstests von einem Risiko des Extubationsversagens ausgegangen wurde. NIV direkt nach der Extubation kann ein Extubationsversagen und eine nachfolgende erneute Intubation verhindern. Agarwall et al. empfehlen NIV für solche Patienten „[...] als Prophylaxe zur Verhinderung der erneuten Intubation von Patienten, für die das Risiko einer respiratorischen Insuffizienz nach Extubation besteht.“³ Bei einem Extubationsversagen innerhalb von 48 Stunden nach Extubation sollte NIV nur mit Vorsicht angewendet werden. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen verringert NIV im Vergleich zur Standardtherapie weder die Häufigkeit der erneuten Intubation noch die Mortalität auf der Intensivstation.³ Entsprechend empfiehlt Hess: „NIV ist [nach der Extubation] nur bei Patienten mit hyperkapnischer respiratorischer Insuffizienz indiziert. Die erneute Intubation darf nicht verzögert werden, wenn NIV bei der Behandlung der respiratorischen Insuffizienz nach der Extubation nicht unmittelbar zum Erfolg führt.“¹ Wie oben gezeigt, führt NIV zu besseren Entwöhnungsergebnissen, indem das Risiko einer akuten respiratorischen Insuffizienz nach Extubation verringert wird. Die Belege unterstützen jedoch keine routinemäßige Anwendung von NIV.¹
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