NIV bietet viele wissenschaftlich validierte Vorteile: Sie kann die Mortalität verringern, zur Linderung von Patientenbeschwerden beitragen und zudem auch zur Senkung von Kosten führen. Dennoch wird diese Therapieform in vielen Krankenhäusern bei akuter respiratorischer Insuffizienz noch zu selten verwendet.
Wie Hess in einer neueren Ausgabe der Fachzeitschrift „Respiratory Care“ vom Juni 2013 konstatierte, hat „nichtinvasive Beatmung (NIV) für akute respiratorische Insuffizienz [...] großes akademisches und klinisches Interesse geweckt. Trotzdem wird NIV nur unzureichend eingesetzt.“¹
Sweet at al. stellten beispielsweise in einer Studie fest, dass nur ein Drittel dieser Patienten tatsächlich NIV/NPPV erhielten, obwohl sie die Voraussetzungen für die Behandlung erfüllten.²
Es gibt über 1.000 Artikel über den Einsatz von NIV, darunter mehr als 100 Berichte zu randomisierten kontrollierten Studien. In der Literatur werden vier Gruppen von Patienten genannt, für die sich die nichtinvasive Beatmung als vorteilhaft erwiesen hat: Patienten mit Exazerbationen ihrer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung stellen die wichtigste Patientengruppe dar, für die NIV wissenschaftlich validierte Vorteile bietet. Patienten mit Lungenödem infolge einer Herzinsuffizienz sind die zweite Patientengruppe, für die es deutliche Belege gibt, die die Anwendung von NIV stützen.
Die dritte Gruppe, für die es überzeugende Belege für die Vorteile von NIV gibt, sind Patienten mit einem eingeschränkten Immunsystem (immunsupprimierte Patienten). Zudem kann NIV eine wichtige Rolle bei der Entwöhnung vom Beatmungsgerät spielen. Auch für nicht akute Patienten wurden Vorteile berichtet, z.B. für Patienten mit OSA, Pickwick-Syndrom oder chronischer respiratorischer Insuffizienz.