Vor allem die Notaufnahme sollte für NIV-Programme in Erwägung gezogen werden, da diese häufig die erste Versorgungsstation eines Patienten mit akuter respiratorischer Insuffizienz ist. Dies wird von der Aussage von International Consensus gestützt: „Potenziell kann NPPV in der Notaufnahme, auf der Pflegestation oder auf allgemeinen respiratorischen Stationen [...] verabreicht werden.“¹
Daher sollte NIV im Sinne einer frühzeitigen Intervention und einer Verhinderung der Verschlechterung des Patientenzustands in der Notaufnahme eingesetzt werden.
Die Studie von Hess et al. aus dem Jahr 2009 hatte das Ziel, die Häufigkeit der NIV-Anwendung bei erwachsenen Patienten in der Notaufnahme in den USA (akutes Asthma, COPD , kardiogenes Lungenödem) sowie mögliche Hinderungsgründe für deren Anwendung zu untersuchen.
Im Hinblick auf die Nutzung war das Ergebnis, dass NIV häufiger bei akuter COPD und kardiogenem Lungenödem eingesetzt wird als bei akutem Asthma. Hier ist das größte Hindernis das Fehlen von Belegen für therapeutische Vorteile. Die Haupthinderungsgründe für die Anwendung von NIV waren die fehlende Vertrautheit mit dem Verfahren, das Fehlen eines verfügbaren Atemtherapeuten sowie von Geräten in der Notaufnahme und die für NIV erforderliche Zeit.²
Bei der Einführung der NIV Therapie außerhalb der Intensivstation, wie zum Beispiel in der Notaufnahme, ist es von Vorteil die Hürden für die Anwendung von NIV zu kennen und zu adressieren.