Auch wenn NIV in Deutschland hauptsächlich auf der Intensiv- oder Intermediate Care Station eingesetzt wird, gibt es Diskussionen darüber, ob diese Therapie nicht auch in Bereichen außerhalb der Akutversorgung Anwendung finden sollte. Hintergrund dazu ist die knappe Ressource der Intensivbetten, die ein Umdenken erfordert. Bisher ist eine Umsetzung allerdings noch nicht zu beobachten. In anderen Ländern hingegen wird NIV bereits auf Allgemeinstationen eingesetzt, wenn diese von Atemtherapeuten betreut werden. Dies unterstützt auch der Internationale Consensus: „[...] Im Unterschied zu invasiver mechanischer Beatmung bietet NPPV die auch Möglichkeit der Bereitstellung von Beatmungsunterstützung in anderen Umgebungen. NPPV muss kontinuierlich verabreicht werden, um effektiv zu sein, kann in den frühesten Phasen von akuter respiratorischer Insuffizienz begonnen werden und mithilfe von kleinen mobilen Geräten verabreicht werden. Potenziell kann NPPV in der Notaufnahme, auf Intermediate Care Stationen oder respiratorischen Stationen von Ärzten oder Pflegepersonal beziehungsweise Atemtherapeuten verabreicht werden. Potenzielle Vorteile des Einsatzes außerhalb der Intensivstation sind frühzeitige Intervention zur Vermeidung einer Verschlechterung des respiratorischen Zustands (7), Zugang zu Atmungsunterstützung für Patienten, die aus anderen Gründen nicht auf der Intensivstation aufgenommen würden (25-29) und die Bereitstellung von Unterstützung in einer weniger einschüchternden Umgebung.“¹ Die Entscheidung, wo NIV angewendet werden soll, sollte weniger von der Station abhängen als von der Behandlungsumgebung und der Erfahrung des Personals.
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Continue NPPV hat sich sowohl auf der Intensivstation als auch auf Allgemeinstationen als kostengünstig erwiesen.²
Die folgenden Kriterien sind für die Entscheidung, wo NIV angewendet werden soll, relevant: Eine von Plant et al. durchgeführte Studie wies nach, dass NIV für die Behandlung der leichten bis mäßigen respiratorischen Insuffizienz auf der Allgemeinstation eingesetzt werden kann. In der Studie benötigten 15% der 118 Patienten, die randomisiert einer NIV-Therapiegruppe zugeordnet wurden, eine Intubation. Im Gegensatz dazu benötigten 27% der Patienten in der Standardtherapiegruppe diese Intervention. In der NIV-Gruppe zeigten sich eine schnellere Linderung von Dispnoe und eine schnellere Verbesserung des pH-Werts als in der Standardtherapiegruppe. Es muss darauf hingewiesen werden, dass das Pflegepersonal auf den Stationen dieser multizentrischen Studie zuvor keine NIV verabreicht hatte, jedoch eine Schulung zu nichtinvasiver Beatmung und den verwendeten Geräten von durchschnittlich acht (8) Stunden erhalten hatte. Weiterhin ergab die Studie, dass sich die Behandlungszeit in den ersten acht Stunden um 26 Minuten verlängerte und in den folgenden Stunden derjenigen der Standardbehandlungsgruppe entsprach. Abschließend wurde festgestellt, dass die intubierten Patienten in der NIV-Gruppe einen niedrigeren pH-Wert aufwiesen und es wurde angenommen, dass diese Patienten vermutlich besser auf der Intensivstation behandelt worden wären.³
4: Nava, S., Ceriana, P. Causes of failure of non-invasive ventilation. Respir Care (2004): 49: p. 295-303 5: Confalorieri, M., Garuti, G., Cattaruzza, MS., et al. A chart of failure risk for non-invasive ventilation in patients with COPD exacerbation. EUR Respir J (2005): 25: p. 348-355 6: Masip J, Montzerrat JP, Parejo MS, et al: “Risk factors for intubation as a guide for noninvasive ventilation in patients with severe acute cardiogenic pulmonary edema”, Intensive Care Med (2003): 29: p. 1921-1928 7: Antonelli M, Conti G, Esquinas A, et al: “A multiple-center survey on the use in clinical practice of noninvasive ventilation as a first-line intervention for acute respiratory distress syndrome”, Crit Care med (2007): 35: p. 18-25
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